Im Infoladen ist ab sofort die zweite Ausgabe der Zeitschrift der Gefangenengewerkschaft (BB/GO) erhältlich.
Outbreak #2 erhältlich
03.06.15: Kino im Infoladen
Pride
03.06.2015 – 20.00 Uhr
Auf diese Art der Unterstützung hätten die streikenden Minenarbeiter in Großbritannien 1984 eigentlich lieber verzichtet, doch seine Verbündeten kann man sich nicht immer aussuchen. Da die Schwulen- und Lesbenszene ebenso unter der reaktionären Politik Margaret Thatchers und der polizeilichen Willkür zu leiden hat, beschließt eine Londoner Aktivistengruppe, sich mit den Arbeitern zu solidarisieren und Spenden zu sammeln. Als sie das Geld schließlich persönlich in einem verschlafenen walisischen Dorf überbringen, prallen zwei Welten aufeinander: Bronsky Beat trifft Gaelic Folk! Nicht in jedem Waliser findet die illustre Truppe einen dankbaren Verbündeten. Doch die Gegensätze sind nicht so unüberbrückbar, wie es zunächst scheint – und schon bald stellt sich echtes Disco-Feeling bei den hüftsteifen Walisern ein. Es ist der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft mit bis heute historischen Folgen …
Der Anarchistische Lesekreis liest Malatesta
Der anarchistische Lesekreis startet in eine neue Runde und wird sich diesmal Texte des italienischen Anarchisten Errico Malatesta (1853-1932) vornehmen. Anfänglich als Anhänger des kollektivistischen, später des kommunistischen Anarchismus, organisierte er als einer der bedeutendsten Aktivisten der damaligen anarchistischen Bewegung Aufständen und Unruhen, reiste als Agitator und Teilnehmer internationaler anarchistischer Konferenzen v.a. durch Europa und wurde mehrfach inhaftiert, überwacht und ausgewiesen. Er zeichnet sich darüber hinaus verantwortlich für eine ganze Reihen von Schriften, mit welchen er zur Weiterentwicklung des Anarchismus beigetragen hat. Die dabei von ihm gesetzten eigenen Akzente und behandelten Themen machen ihn auch heute noch und nicht nur aus historischem Interesse lesenswert.
Geplant sind vier Sitzungen:
26.5.: „Anarchie“ (S. 1-13)
02.6.: „Anarchie“ (S. 14-26)
09.6.: „Die Anarchisten in der Arbeiterbewegung“, „Anarchismus und Gewerkschaften“, „Syndikalismus und Anarchismus“
16.6.: „Demokratie und Anarchie“, „Anarchismus und Reformen“, „Anarchismus und Gewalt“, „Revolutionärer Terror“
Die Texte sind auf Anarchismus.at zu finden. Wir treffen uns wie bisher jeweils um 19:30 im Infoladen.
Seife für das Klassenbewusstsein
Ende letzten Jahres hat Vio.Me mit dem internationalen Vertrieb von Seife (bio / vegan) begonnen, welche jetzt auch im Infoladen zu bekommen ist. Bei Vio.me handelt es sich um eine Fabrik in Thessaloniki (Griechenland), welche 2011 nach der Schließung von Seiten des Management von ihren Arbeitern besetzt wurde. Kurze Zeit später startet sie die selbstverwaltete Produktion und den lokalen Vertrieb von biologischen Reinigungsmitteln. Mit Beginn des internationalen Betrieb kann das Projekt jetzt endlich ganz praktisch durch den Konsum und weiteren Vertrieb der Seife unterstützt werden.
Mehr Infos zu Vio.Me auf ihrer Website Viome.org oder im Bericht einer Solidaritätsreise Ende 2013.
Weimar im April: Infoveranstaltungen zu den anstehenden Prozessen (Mo 9.2. 19 Uhr)
Es wird nicht ruhig um „Weimar im April“
Im April 2012 wurden einige junge Menschen in Polizeigewahrsam genommen und dort misshandelt. Die Ermittlungen gegen die diensthabenden Polizist_innen wurden eingestellt. Dafür wird gegen die Betroffenen aus der Nacht wegen „Vortäuschen einer Straftat“ ermittelt und nun ist es so weit: Die Hauptverhandlung wird eröffnet und findet an den fünf aufeinanderfolgenden Donnerstagen ab 19.2. statt. Wir informieren euch zum Stand der Dinge.
Anarchismus vs. Marxismus – Anarchistischer Lesekreis jetzt immer Donnerstags
Der anarchistische Lesekreis wird sich im kommenden Block mit den Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen Anarchismus und Marxismus auseinander setzen und dazu verschiedene Aufsätze aus den von Philipp Kellermann herausgegebenen Sammelbänden Begegnungen feindlicher Brüder: Zum Verhältnis von Anarchismus und Marxismus in der Geschichte der sozialistischen Bewegung (Unrast Verlag) lesen. In einer breiten Palette von Themen werden Gemeinsamkeiten und Differenzen erkundet.
Wie an den Daten erkennbar ist trifft sich der Lesekreis in Zukunft Donnerstags aber wie gehabt 19:30 Uhr im Infoladen.
Keep CSAAWU Doors Open! – Spendensammlung für die Kämpfe von LandarbeiterInnen in Südafrika
Die Freie Arbeiter- und Arbeiterinnen Union (FAU) ruft dazu auf, die südafrikanische Gewerkschaft „Commercial Stevedoring Agricultural & Allied Workers Union“ (CSAAWU) zu unterstützen. Die LandarbeiterInnen-Organisation ist in Folge verlorener Gerichtsprozesse und dadurch auf sie zukommender Kosten in ihrem Bestehen akut gefährdet.
Im März 2012 waren nach einer Streikwelle hunderte von ArbeiterInnen entlassen worden. Die CSAAWU, hat den Streik ebenso unterstützt, wie den Kampf gegen die Sanktionen. Annähernd 100 Fälle wurden von der CSAAWU vor das Arbeitsgericht gebracht. Dieses entschied jedoch gegen die ArbeiterInnen und tadelte einzelne Vertreter der Gewerkschaft dafür, den Streik unterstützt zu haben. Die Gewerkschaft weist diese Vorwürfe zurück und unterstützt nach wie vor die Streiks und die Entlassenen. Als Folge der verlorenen Gerichtsprozesse muss die CSAAWU 600.000 Rand (etwa 44.000 €) aufbringen. Eine Summe, welche die kleine Gewerkschaft in ihrer Existenz bedroht. Sie hat deshalb eine Spendenkampagne unter dem Titel „Keep CSAAWU Doors Open“ (Haltet die Türen der CSAAWU offen!) ins Leben gerufen. Die FAU unterstützt diese Kampagne und ruft zu Spenden auf.
Einzelspenden sind direkt möglich über die Indiegogo Seite der Kampagne oder durch Direktüberweisungen auf das Konto der CSAAWU (Bank: Standard Bank; Kontonummer: 072003596; Kontoinhaber: CSAAWU; Branch name: Tyger Manor; Branch code: 050410; SwiftCode: SBZAZAJJ).
Ihr könnt euch aber auch an der Sammelspende der FAU beteiligen. Die FAU wird bis zum 31. Januar 2015 Spenden für die CSAAWU sammeln und diese dann gemeinsam überweisen. Die Kontodaten dafür lauten:
Freie Arbeiterinnen Union
Postbank Hamburg
BIC: PBNKDEFF / IBAN: DE94200100200096152201
Betreff: CSAAWU
Mehr Informationen zur CSAAWU und zum Konflikt finden sich auf ihrer Website (dort finden sich auch Informationen über die Arbeits- und Lebensbedingungen von FarmarbeiterInnen in Südafrika).
07.01.15: Kino im Infoladen
Du sollst nicht lieben
07.01.2015 – 20.00 Uhr
Der junge und attraktive Student Ezri flüchtet vor dem Regen in den Laden des Fleischers Aaron. Beide sind orthodoxe Juden, doch anders als der unstete Ezri ist Aaron Ehemann, Familienvater und ein respektiertes Mitglied der Gemeinde in Jerusalem. Was als Arbeitsbeziehung anfängt, entwickelt sich schnell zu einer erotischen aszinationen zwischen den beiden so ungleichen Männern – und diese stürzt den Fleischer in eine tiefe Glaubens- und Familienkrise. Haim Tabakmans aufwühlendes, vielfach
preisgekröntes Drama wirft einen vieldeutigen Blick in die Welt des ultra-orthodoxen Judentums und nimmt sowohl den Glauben als auch die sexuelle Lust als menschliche Bedürfnisse ernst. Die französische “Libération” stellte in ihrer Rezension die Frage: “Kann Gott eine Liebe von solcher Klarheit verurteilen?”
Haim Tabakmans erster Spielfilm berührt ein Tabu – Homosexualität im ultraorthodoxen Judentum. Doch obwohl er einen durchaus kritischen Blick hinter die Rituale und Dogmen dieser religiösen Welt wirft, denunziert er nicht den Glauben seiner Hauptfiguren, der mit der sexuellen Begierde nicht in Einklang zu bringen ist. Sein Interesse geht weit darüber hinaus: Ihn interessiert eine Liebe, die ihre gesellschaftlichen Schranken nicht überwinden kann und jeden einzelnen in die Situation bringt, seine eigene, innere Freiheit zu suchen. Nach der Uraufführung von DU SOLLST NICHT LIEBEN in der Reihe UN CERTAIN REGARD beim Festival de Cannes reagierte die internationale Presse begeistert, stellte die ambitionierte Inszenierung des Films heraus und verglich die emotionale Kraft einer Liebesgeschichte mit Ang Lees BROKEBACK MOUNTAIN.
JOSEF ZAHLT NIX! – Soliparty
Weitere Infos unter: soli2401.blogsport.eu
03.12.14: Kino im Infoladen
Ein Lied für Agyris
03.12.2014 – 20.00 Uhr
Distomo. Ein kleines Bauerndorf, ein Steinwurf vom Meer entfernt, an der Strasse von Athen nach Delphi. Hier überlebt der kleine Argyris, noch keine vier Jahre alt, am 10. Juni 1944 ein brutales Massaker der deutschen Besatzungsmacht: Eine so genannte «Sühnemassnahme» einer SS-Division als Reaktion auf einen Partisanenangriff in der Gegend. Innert weniger als zwei Stunden werden 218 Dorfbewohner umgebracht – Frauen, Männer, Greise, Kleinkinder und Säuglinge. Argyris verliert seine Eltern und 30 weitere Familienangehörige.
Mehrere Jahre verbringt der Knabe in Waisenhäusern rund um Athen, unter Tausenden von Kriegskindern. Da taucht eines Tages eine Delegation des Roten Kreuzes auf und sucht eine Handvoll Kinder aus für eine weite Reise in ein fernes Land. Argyris will unbedingt mitgehen. Und so kommt er in die Schweiz, ins Kinderdorf Pestalozzi nach Trogen. Jahre später doktoriert er an der ETH Zürich in Mathematik und Astrophysik. Bald schon unterrichtet er an Zürcher Gymnasien, beginnt griechische Dichter ins Deutsche zu übersetzen, und arbeitet später mehrere Jahre, auch mit dem Schweizerischen Katastrophenhilfekorps, als Entwicklungshelfer in Somalia, Nepal und Indonesien. Seit er wieder nach Europa zurückgekehrt ist, reist er häufiger zwischen der Schweiz und Griechenland hin und her – und die Aufenthalte in der alten Heimat werden immer länger.
Argyris Sfountouris, heute 66 Jahre alt, ein Mann von gewinnendem Charme und melancholischer Heiterkeit, hat sich Zeit seines Lebens mit dem Wahnsinn auseinandergesetzt, der ihm als Kind widerfahren ist. In einer «Tagung für den Frieden» beispielsweise hat er über Wege sinniert, wie aus diesem Teufelskreis der Gewalt ausgebrochen werden könnte. Er hat versucht, nicht etwa innerlich damit «fertig» zu werden, mit seinem Kindheitserlebnis «abzuschliessen», sondern viel eher damit leben zu lernen und nach aussen etwas zu bewirken.
Ein Film über den Umgang mit persönlicher Trauer, – und über den Umgang mit historischer Schuld.
Ein Film über die schier unlösbaren Schwierigkeiten einer wirklichen Aussöhnung, über die Suche nach Frieden – eine Reise mit offenem Ausgang.
Jeweils am 1. Mittwoch des Monats zeigen wir einen Film in unserer Kinoreihe. Hier das Programm für die nächsten Monate:
07.01.15 – 20.00 Uhr: Du sollst nicht lieben
04.02.15 – 20.00 Uhr: Herrenkinder