Fr., 12.12., ab 18 Uhr im Infoladen (Schillergäßchen 5, Dachgeschoss)
In ein bestimmtes Lager gehöre ich – in das Lager derjenigen, die sich noch in gar keiner Weise beruhigt haben – über Nationalsozialismus und Krieg, über Sozialismus und Kapitalismus, über Schuld und Sühne, über eigene Schuld und eigene Sühne, kann ich mich nicht beruhigen.
Mit diesen Worten richtet sich die Schriftstellerin Susanne Kerckhoff 1948 an die deutsche Nachkriegsgesellschaft – sie will mitgestalten und Wiedergutmachung. In den Jahren zwischen 1945 und 1950, die Susanne Kerckhoff noch miterlebt, wirft sie sich literarisch wie politisch in die neue Zeit hinein, kompromisslos, ehrlich und außerordentlich klarsichtig. Nach 1945 herrscht in Deutschland ein großes Schweigen: über Schuld, Verantwortung und das eigene Mitwirken am Nationalsozialismus. Kerckhoff stellt sich dagegen. In ihren „Berliner Briefen“ schreibt sie gegen das Wegsehen an – sie schreibt über Schuld und Sühne, über die Suche nach einem neuen Anfang, über Moral und Mitmenschlichkeit in einer zerstörten Gesellschaft. Wer war diese Frau, die sich so kompromisslos einmischte – literarisch wie politisch? Warum geriet sie nach ihrem Tod 1950 in Vergessenheit, und warum lohnt es sich heute, sie wieder zu lesen?
Im Feministischen Salon #5 laden wir dazu ein, in Auszüge aus den „Berliner Briefen“ hineinzulesen und gemeinsam die Fragen weiterzudenken, die Kerckhoff aufgeworfen hat – Fragen nach Schuld, Erinnerung und Verantwortung, die bis in unsere Gegenwart reichen.
Wie immer gilt: Vorkenntnisse braucht es überhaupt nicht, dafür eine klare Haltung gegen Antisemitismus, Rassismus, Sexismus und weitere Formen der Diskriminierung. Für unser leibliches Wohl wird in alter Salonmanier gesorgt sein. Ankommen ab 18 Uhr, inhaltlicher Einstieg 18.30 Uhr, Ausklingen bis 21.30 Uhr.
Hinweis zu Barrieren: Der Zugang zum Raum ist nur über zwei Treppen erreichbar; auch barrierefreie Sanitäranlagen stehen nicht zur Verfügung. Zum Infektionsschutz trägt im Raum ein Luftfilter bei. Bitte bleibt mit Erkältungssymptomen zu Hause.
Am Mittwoch, den 29. Oktober öffnet der Infoladen wieder seine Türen zwischen 16 und 18 Uhr. Draußen wird es kälter, umso gemütlicher bei uns mit heißen Getränken und ordentlich Lesestoff.
Kommt vorbei, auch auf einen kurzen Gruß, um euch mit Stickern, Buttons, Broschüren, Postern etc. einzudecken, zu lesen, zu quatschen, Briefe zu schreiben.
Wie immer gilt: Falls du dich krank fühlst, gute Besserung & bleib bitte zu Hause, auch wenn wir einen Luftreiniger haben.
Seit Anfang der 1990er findet in Thüringen jährlich in Gedenken an die Novemberpogrome 1938 der antifaschistische und antirassistische Ratschlag statt. Er soll aktive Antifaschist*innen und Antirassist*innen vernetzen sowie inhaltliche und strategische Diskussionen in die Breite tragen. Auf dem Ratschlag kommen dafür seit über 30 Jahren Aktive aus Gewerkschaften, der Antira- und Antifa-Bewegung, aus Parteien, Jugendverbänden, Bürgerbündnissen, undogmatischen linken und linksradikalen Gruppen zusammen.
Der diesjährige Ratschlag steht unter dem Eindruck einer verschärften Repression gegen antifaschistisch Engagierte. Aufgrund antifaschistischen Engagements gegen den postnationalsozialistischen „Tag der Ehre“ in Budapest, ist auch Jena in den Fokus der Behörden geraten. Mehreren Antifaschist*innen aus der Stadt wird vorgeworfen, an Auseinandersetzungen um die Veranstaltung beteiligt gewesen zu sein. Unsere Solidarität gilt den von Repression, Haft und unrechtmäßiger Auslieferung betroffenen Antifaschist*innen.
In den vergangenen konnten rassistische, nationalistische und autoritäre Positionen an Einfluss gewinnen und prägen zunehmend den öffentlichen Diskurs. Diese Entwicklungen bleiben nicht ohne Folgen: Rechte Gewalttaten nehmen in Thüringen und bundesweit spürbar zu. Menschen, die nicht in das völkisch-nationalistische Weltbild passen, sehen sich zunehmend mit Ausgrenzung, Bedrohungen und gewalttätigen Angriffen konfrontiert – sei es wegen ihrer Herkunft, Religion, sexuellen Identität, geschlechtlichen Selbstbestimmung, sozialen Lage, Behinderung, Lebensweise oder politischen Überzeugung. Alarmierend ist auch die Zunahme antisemitischer Gewalt aus verschiedenen Richtungen: Jüdinnen*Juden sehen sich seit dem 07. Oktober 2023 immer häufiger Angriffen und Hetze ausgesetzt – auf der Straße, im Netz und in politischen Institutionen.
Gleichzeitig verschärfen die Landes- und die Bundesregierung ihre Migrations- und Innenpolitik mit Maßnahmen, die Abschottung, Entrechtung und Abschiebung weiter vorantreiben. Anstatt Schutzsuchende zu unterstützen, werden Grundrechte weiter ausgehöhlt und der autoritäre Umbau des Staates vorangetrieben.
Lasst uns diese Entwicklungen diskutieren und uns dagegen organisieren. Lasst uns solidarisch unsere Kräfte bündeln und gemeinsam gegen Marginalisierung, Angriffe und strukturelle Unterdrückung und für eine solidarische Gesellschaft handeln.
Am Mittwoch, den 27. August öffnet der Infoladen wieder seine Türen zwischen 16 und 18 Uhr. Besonders in diesem Monat: Es nähert sich der 3. Geburtstag der Öffnungszeit ohne cis Männer! Wenn ihr mehr darüber wissen wollt –
Kommt vorbei, auch auf einen kurzen Gruß, um euch mit Stickern, Buttons, Broschüren, Postern etc. einzudecken, zu lesen, zu quatschen, Briefe zu schreiben.
Wie immer: Tee, Kaffee und Kekse ändern nichts an den Zuständen, wir werden trotzdem für sie sorgen – und bei heißeren Temperaturen auch für Ventilator und Kaltgetränke. Falls du dich krank fühlst, gute Besserung & bleib bitte zu Hause, auch wenn wir einen Luftreiniger haben.
Wann: 05.06. um 18:30 Uhr Wo: Infoladen Jena, Schillergäßchen 5
Ihr habt sicher schon die vielen Plakate gesehen und mitbekommen, wie viele unserer Genossinnen und Freundinnen gerade im Knast sind. Am 14.06. wird es in Jena eine deutschlandweit mobilisierte große Demo geben. Wir gehen auf die Straße für unsere Gefangengen, für Antifaschismus, für uns, für unsere Zukunft. Wir wollen zeigen, dass wir nicht alleine sind.
Siamo tutti antifascisti.
Wir, als OAT Jena, laden euch deshalb herzlich zu unserem Mobivortrag am 05.06 ein. Wir wollen euch abholen mit aktuellen Infos zu unseren Gefangenen und euch mitnehmen zur Demo ❤️. Kommt gern wenn ihr Fragen habt oder euch informieren möchtet.
Am Mittwoch, den 28. Mai öffnet der Infoladen wieder seine Türen, diesmal allerdings nur zwischen 16 und 17 Uhr. Kommt trotzdem vorbei, auch auf einen kurzen Gruß, um euch mit Stickern, Buttons, Broschüren, Postern etc. einzudecken, zu lesen, zu quatschen, Briefe zu schreiben.
Wie immer: Tee, Kaffee und Kekse ändern nichts an den Zuständen, wir werden trotzdem für sie sorgen – und bei heißeren Temperaturen auch für Ventilator und Kaltgetränke.
Und falls du dich krank fühlst, gute Besserung & bleib bitte zu Hause, auch wenn wir einen Luftreiniger haben.