Der 20. November steht jedes Jahr im Zeichen des internationalen Trans* Day of Remembrance (TDoR). An diesem Tag wird seit 1998 international der Opfer von Trans*feindlichkeit gedacht. Wie in den vergangenen Jahren wird auch 2024 um die beiden Gedenken – 20.11. in WEIMAR, 22.11. in JENA – herum wieder eine Trans* Awareness Week (TAW) stattfinden, mit Lesungen, Rollenspielen [ENGLISH] und Vortrag/Workshop.
IN DEN LESUNGEN „Read to Remember“ wird gemeinsam mit zwei Autor*innen u.a. über den Zusammenhang von Literatur und Erinnerung im Kontext des TDoR gesprochen, sowie über die Möglichkeiten für die Thematisierung von Themen wie Transness, Vergeschlechtlichung und (De)naturalisierung von Körpern in der Literatur. Beide Autor*innen lesen ihre eigenen Texte (Prosa und Lyrik) und werden auch über andere Texte und Materialen reden, die ihnen in ihrem Schreiben wichtig sind. Am 17.11. liest Liola Nike Mattheis (sie/dey), geboren 1996 in Hamburg, Studium der Philosophie und Kulturwissenschaften. Liola schreibt Lyrik und Essays, die um Umdrehungen (des Kapitals, der Erde, des Begehrens) kreisen. Aktuell promoviert sie in Berlin und studiert ergänzend am Literaturinstitut in Leipzig. Am 23.11. liest Sven Spaltner (alle Pronomen). Sven studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Komparatistik in Köln und Paris und forscht zur Beziehung von Geschlecht, Körper und Text. Seit 2023 studiert Sven am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und schreibt Lyrik und lyrische Prosa.
DIE ROLLENSPIELE „Roll 2 Remember“ (16./24.11.) will be played in English. Setting and mechanisms are based on the book Sleepaway by Jay Dragon; the sessions are intended for two different groups. No experience needed. If you want to play or have any questions regarding the game, let us know 2 days before the game at the latest via individu.virgule@protonmail.com.
IM VORTRAG „Transmisogynie – wenn sich in queeren Szenen Geschlechternormen und Femininitätsfeindlichkeit treffen“ (28.11. in WEIMAR) wird vorgestellt, was Trans*misogynie ist und wie sie sich – speziell in feministischen und queeren Szenen – zeigt. Es soll aufgeklärt werden über die Situation, in der sich viele trans* Weiblichkeiten befinden, sobald sie sich in “die Szene“ begeben und den Teilnehmer_innen die Möglichkeit gegeben werden, sich selbst und ihr Verhalten zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Dabei geht es nicht um moralische Schuldzuweisungen oder um eine neue „wir/die anderen“-Polarität, sondern darum, allgemein ein Klima in der Szene zu benennen und mit zu verändern, das strukturell ausgrenzend gegenüber trans* Weiblichkeiten ist, und das von großen Teilen „der Szene“ reproduziert wird.